Bürgermeister Möller sieht Kitas „auf einem sehr guten Weg“

Stadt begegnet Fachkräftemangel in Kinderbetreuung erfolgreich – Viele Anreize für pädagogische Fachkräfte – Zusätzliche Plätze verhindern Betreuungsengpässe

Die Betreuungsqualität in den Kitas erhöhen, Perspektiven für pädagogische Fachkräfte bieten: Diese Ziele hat sich die Stadt Weiterstadt auf die Fahnen geschrieben. Die Verwaltung und die Politik reagierten frühzeitig auf den Fachkräftemangel, der vielen Kommunen Sorgen bereitet. Im Dezember 2020 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Erweiterung des Personalkonzepts, das viele Maßnahmen beinhaltet, um pädagogische Fachkräfte gewinnen und halten zu können. Das Konzept sieht unter anderem eine bessere Bezahlung vor und trägt bereits Früchte. „Wir erhalten mehr Bewerbungen als vor einem Jahr. Außerdem bekommen wir oft die Rückmeldung, dass Weiterstadt im Bereich Kinderbetreuung einiges bietet", freut sich Bürgermeister Ralf Möller. Zudem nahm die Stadt mehrere Bauprojekte in Angriff, um dem steigenden Betreuungsbedarf gerecht werden zu können. „Wir sind auf einem sehr guten Weg und können dem kommenden Kita-Jahr zuversichtlich entgegenblicken", sagt Möller.

Bis dahin wird die neue Kita im Brunnenweg wahrscheinlich in Betrieb sein. Kürzlich abgeschlossen wurden die Anbauten an der städtischen Kita Wirbelwind und am Sportkindergarten der SG Weiterstadt, den die Stadt finanziell unterstützt. Im Laufe des nächsten Jahres soll auch der Neubau in der Turmstraße in Gräfenhausen fertig sein. Besonders für junge Familien ist Weiterstadt seit einigen Jahren ein sehr beliebter Wohnort. Der Betreuungsbedarf stieg deshalb rasant an, weswegen der Magistrat im September 2019 soziale Kriterien für die Vergabe von Kita-Plätzen einführen musste. Bevorzugt aufgenommen werden sollten vorübergehend jene Kinder, deren Elternteile mindestens drei Tage oder 15 Stunden pro Woche arbeiten. Dies gelang im Kita-Jahr 2020/2021 erneut. Und in diesem Sommer erhalten alle Kinder einen Platz, die bis zum 31. Juli ihren dritten Geburtstag haben.

„Sobald die Kita im Brunnenweg eröffnet, können wir sukzessive Kinder aufnehmen, die danach das dritte Lebensjahr vollenden", sagt Möller. Mit aktuell elf städtischen Einrichtungen ist Weiterstadt gut aufgestellt. Die Bedingungen sind nicht nur für Eltern, sondern auch für pädagogische Fachkräfte attraktiv. „Im Verbund ist es leichter, Qualität zu entwickeln und zu sichern. Wer etwas gestalten möchte, hat bei uns vielfältige Möglichkeiten", weiß Monika Wilhelm, Fachbereichsleiterin Gesellschaft und Bildung. Nach der Sommerpause möchten die Einrichtungen weitere Impulse setzen. Mit zusätzlichem Personal, denn allein im April und Mai wurden sieben Fachkräfte eingestellt. Auch die Ausbildungsplätze konnten früh besetzt werden. „Wir haben viele Dinge in die Wege geleitet – und das zahlt sich jetzt aus", freut sich Wilhelm. In diesem Zusammenhang seien nicht nur finanzielle Anreize wie die Höherbewertung der Fachkraftstellen von S8a in S8b oder zwei Schließtage für konzeptionelles Arbeiten oder zum Stundenabbau entscheidend.

Dass sich die Stadt für das lebenslange Lernen einsetze, sei ein weiterer zentraler Aspekt. „Wir begleiten pädagogische Fachkräfte nicht nur bei der Einarbeitung. Uns ist es wichtig, dass sie sich weiterentwickeln können und unterstützen sie mit vielfältigen Weiterbildungsangeboten", erläutert Wilhelm. Am Überzeugendsten für Bewerber:innen ist, dass die pädagogische Arbeit an der individuellen Lebenssituation der Kinder und ihrer Familien orientiert ist, so dass Kinder in den Einrichtungen Mitsprache haben und das erleben und erlernen können, was sie in ihrer Entwicklung am besten fördert. „Gerade jetzt – auf dem Weg aus der Pandemie – nutzen wir neue und vielfältige Lernorte", unterstreicht Wilhelm und verweist auf das naturpädagogische Konzept, das die Stadt mit Waldwägen, einem Schrebergarten, Holzwerkstätten und Malateliers auch im Freien mit Leben füllt. Die gute Vernetzung der verschiedenen Bildungsakteure in Weiterstadt trägt außerdem dazu bei, dass Übergänge von der Kita in die Grundschule fließend und zum Wohle des Kindes gestaltet werden können. „Die Zusammenarbeit mit den Schulen und unserem Bildungsbeirat erleben unsere Fachkräfte als sehr zielführend", betont Wilhelm.

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