Erfolgreiche Zusammenarbeit in schwieriger Zeit

Weiterstädter Ehrenamtsagentur koordinierte über zwei Monate die Lebensmittelversorgung von Bedürftigen – Warenkorb öffnet am kommenden Montag wieder

Der Weiterstädter Warenkorb wird am kommenden Montag (25. Mai 2020) nach mehr als zweimonatiger Pause den Betrieb wieder aufnehmen. Da die meisten Mitarbeiter des Warenkorbs der Corona-Risikogruppe angehören, war aufgrund der rasanten Verbreitung des Virus eine vorübergehende Schließung unumgänglich. Währenddessen koordinierte die Weiterstädter Ehrenamtsagentur (WEA) die Lebensmittelversorgung und wurde dabei von Vertretern des Warenkorbs beraten. Um die Abholung, Sortierung und Verteilung der Lebensmittel kümmerten sich viele ehrenamtlich tätige Menschen. Insbesondere die Foodsharer Weiterstadt hatten großen Anteil am Gelingen der Aktion, die am vergangenen Freitag endete. Die „Hilfen im Alltag" (Nachbarschaftshilfe) wird die WEA aber weiterführen. „Diese Aktion ist ein weiterer Beleg dafür, dass es in unserer Bevölkerung einen großen Zusammenhalt gibt", freut sich Bürgermeister Ralf Möller.

Die Aktion begann Mitte März, nachdem der Warenkorb schließen musste. Einige WEA-Mitglieder sahen zu Beginn der Corona-Pandemie die Notwendigkeit, ältere und kranke Mitbürger, die der Risikogruppe angehören, unbürokratisch im Alltag zu unterstützen. Die Suche nach Freiwilligen, die für ihre Mitmenschen einkaufen und die Lebensmittel bis vor die Haustür bringen oder sonstige Unterstützung im Alltag anbieten, fand große Resonanz. Sehr schnell meldeten sich hilfsbereite Bürger über eine extra eingerichtete und ständig besetzte Hotline. Unter dieser Nummer konnten sich auch Bürger melden, die dringend Unterstützung benötigten. Die WEA stellte den Kontakt zwischen Helfer und Hilfesuchenden her, die dann eigenständig die weitere Unterstützung besprachen.

Auf Initiative von Bürgermeister Ralf Möller übernahm die WEA die Lebensmittelversorgung. Möglich wurde diese dank einer guten Zusammenarbeit mit Foodsharern und weiteren Ehrenamtlichen. Diese holten nicht nur die Lebensmittel in den Märkten ab, sondern sie fuhren auch die Märkte an, die sonst den Warenkorb unterstützen und holten dort ebenfalls die Lebensmittel ab. 32 Tonnen kamen in den vergangenen neun Wochen zusammen, rund 4500 Kilometer fuhren die Ehrenamtlichen, die in jeder Woche an drei Tagen unterwegs waren. Zudem übernahmen sie die Organisation und Verteilung von Lebensmitteln an Warenkorb-Kunden in der Ausgabestelle. Für die Lieferungen nach Hause nutzten sie ihre privaten Autos, konnten aber auch zwei Autos nutzen, die das Unternehmen ŠKODA AUTO Deutschland GmbH kostenfrei zur Verfügung stellte. Nutzen konnten die Ehrenamtlichen auch die Räumlichkeiten des Warenkorbs, die für das Lagern und Sortieren gebraucht wurden. Am vergangenen Freitag endete nun die Aktion, die den Helfern einiges abverlangte. „Ich ziehe meinen Hut vor allen Beteiligten", betont Möller.

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